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Schon das Wort Scheinträchtigkeit verrät uns gleich, worum’s hier geht (der Schein einer Trächtigkeit). Als Einleitung zum Thema und zum besseren Verständnis, gehen wir zum Verhaltensrepertoire unserer Caniden über, besser gesagt kehren wir zum Urahnen Wolf zurück; Die Wölfin ist monoöstrisch, d.h. sie wird lediglich einmal jährlich nach dem Winter (zwischen Januar und März) heiss, im Gegensatz zu unseren weiblichen Familienhunden, welche in ihren Zyklen sehr individuell sind und ca. alle 6-9 Monate eine Hitze haben. Das gleiche gilt auch für den Wolfsrüden, dieser ist nicht wie unsere heutigen männlichen Vierbeiner jederzeit zum Decken einer heissen Hündin bereit, sondern genau wie die Wölfin lediglich einmal im Jahr, (natürlich passiert dies zum selben Zeitpunkt).
In
einem Wolfsrudel darf nur eine Hündin Welpen haben, hier handelt es sich
um die Alpha-Dame. Was aber in einem Wolfsrudel und eben oft auch noch in
unseren Hunderudel ganz klar organisiert ist, ist die Arbeits- bzw.
Rollenteilung, welche mit der Rangposition eines jeden Tieres eng zusammenhangen
(z.B. wachen nach aussen = Alpha). Was bedeutet das nun in Bezug auf die
Fortpflanzung? Nur die Alphahündin wird also vom Alpharüden belegt, währenddem
das „Anführerpaar“ einen Deckakt unter den anderen Tieren verhindert, sei
es durch Dominanzverhalten den Rangtieferen gegenüber und durch Ausschüttung
von Geruchshormonen. Jedes Rudelmitglied weiss genau, was es zu tun hat,
selbstverständlich gibt es immer wieder Versuche von Rangniedrigeren sich hoch
zu arbeiten und das kann bekanntlich auch zu sehr harten Kämpfen führen, der
Stärkere gewinnt und übernimmt die Führung und Kontrolle des Rudels. Beim
Wolf und auch bei vielen Hunderassen beobachtet man 2 geschlechtlich getrennte
Rangordnungen, es gibt also einen Rüdenboss und eine Hündinnenchefin.
Naht
nun im Wolfsrudel der Moment der Geburt, zieht sich die Wölfin in das
vorbereitete Lager zurück, währenddem die anderen aufgeregt das Nest gegen
Eindringlinge bewachen. Die ersten Tage und Wochen lässt die Mutter keinen
ihrer Genossen an die Welpen, diesbezüglich reagiert sie sehr aggressiv (sog.
maternale Aggressionen). Dann kommt die Zeit, wo die Kleinen die ersten Schritte
aus der Höhle tapsen. Ab diesem Zeitpunkt bleibt die Mutter immer mehr im
Hintergrund. Nun wird ihr die Arbeit durch die anderen Rudelmitglieder
erleichtert (dies um sich rasch möglichst von der Geburt zu erholen). Der
Wolfsvater z.B. nimmt die Erziehung seiner Kinder sehr ernst, die Onkels gelten
als Spielgefährten und Kumpels der Welpen. Die weiblichen Tiere im Rudel (Tanten
und Halbschwestern), welche sich nicht fortpflanzen können (bzw. dürfen),
entwickeln maternale „Gefühle“, d.h. sie übernehmen grundsätzlich die
Arbeiten der Mutter, indem sie die Jungen pflegen und ernähren (aufgrund
hormoneller Einwirkung schiesst die Milch in die Milchleisten ein). Genau dieses
Bild der Adoptivmutter (Amme) finden wir bei der uns bekannten Scheinträchtigkeit.
Ja
unsere Zuchthündinnen sind da um einiges schlechter dran! In den meisten Fällen
ist sie auf sich alleine gestellt, sie ist verantwortlich für Pflege, Ernährung,
Erziehung, Spiel und wachen gegen aussen. Das ist doch ein schweres Los!!
Um
wieder zurück zur Scheinträchtigkeit zu gelangen, wenn nun einige unserer
Haushündinnen die Anzeichen einer Scheinträchtigkeit zeigen, dann ist sie
keinesfalls krank oder verhaltensgestört, wie man oft fälschlicherweise
annimmt. Es ist eine Verhaltensweise, welche sich aufgrund von Instinkt ausdrückt
und darf deshalb keinesfalls falsch gewertet werden. Eine scheinträchtige Hündin
übernimmt also die Aufgabe einer Amme.
Welches sind Anzeichen für eine Scheinträchtigkeit ?
Natürlich
ist es für den Menschen sehr belustigend, wenn die Hundedame auf einmal
Nestbauallüren entwickelt und alle Spielsachen behütet und innig liebt. Hier
wird oft der Fehler gemacht, dass man diese ersten Anzeichen, weil es eben so süss
ist, auch noch mit bestimmten Gefühlsausbrüchen und besänftigendem Zureden
unterstützt. Die Hündin wird so in ihrem Verhalten gestärkt und wird sich
noch intensiver in die Situation der Mutter einspielen.
Hier
kurz geschildert wie eine Scheinträchtigkeit ablaufen kann: es fängt an, indem
die scheinbar belegte Hündin äusserlich an Umfang zunimmt, im Verhalten wirkt
sie oft träger, ja manchmal sogar „depressiv“. Sie legt sich ein Lager
(Nest) an,
und verliert um dieses bequem auszustatten, einiges an Fell (v.a. Unterwolle).
Die Zitzen vergrössern sich, es kommt zum Einschuss der Milch. Bei manchen Hündinnen
kommt es soweit, dass sie eine Scheingeburt im Extremfall sogar mit Pseudowehen
durchmachen. Die meisten Hündinnen zeigen physisch kaum Veränderungen,
vielmehr die typischen Verhaltensveränderungen wie eine verstärkte Anhänglichkeit
und Verschmustheit, Aggressivität gegen Artgenossen, Unberechenbarkeit,
Verweigern von Befehlen, manchmal hat man das Gefühl, die Hündin sei wie
weggetreten etc.
Welche Folgen kann denn die Scheinträchtigkeit für die Hündin haben ?
Höchst
selten kann eine scheinträchtige Hündin die ursprüngliche Funktion wohl ausüben,
indem sie als Amme eingesetzt werden kann, somit würde sich jegliche
Problematik und auch gesundheitsschädigende Folgen erübrigen. Oft
führt eine über Jahre immer wieder auftretende Scheinträchtigkeit zu
Mamma - und Gebärmuttertumoren und damit unweigerlich zur Totaloperation.
Wie kann die Scheinträchtigkeit behandelt werden ?
Ich
konnte schon kurz andeuten, dass der Besitzer einer scheinträchtigen Hündin
diese keinesfalls bemitleiden oder
auch unbewusst in ihrem Dilemma unterstützen darf. Auch wenn die Dame noch so müde
und völlig erledigt ist, ist wohl die beste Therapie die Abwechslung. Um sie
von ihren „Gedanken abzubringen“, sollten ihr lange, ausgiebige und v.a.
abwechslungsreiche Spaziergänge angeboten werden, man sollte die Zeit nicht
scheuen, mit ihr mal was Neues zu unternehmen, einmal mehr auf den Hundeplatz zu
fahren und sie auch zum Shopping mitnehmen. Manchmal ist es notwendig, alle Plüschtierlein
und Quitschis vorübergehend wegzuräumen. Ist die Milch eingeschossen, dient
die äusserliche Behandlung z.B. mit Kampfer- oder Essigumschlägen sehr zur
Erleichterung bei. Um die Milchproduktion nicht noch mehr anzuregen, sollte ein
„Abmelken“ oder Abtrinken (z.B. von Katzen) unbedingt verhindert werden.
Ein
sehr häufig auftretendes Begleitsymptom der bereits massenhaft eingeschossenen
Milch ist der Milchstau (Mastitis), welche sich in bretthartem, entzündetem Gesäuge
manifestiert. Kommt es soweit, ist die Hündin dort sehr berührungsempfindlich
und zeigt Anzeichen von Unwohlsein, nicht selten sind die Tiere dann auch sehr
aggressiv. Es muss eine sofortige Medikation erfolgen. Der
Schulmediziner verwendet hier verschiedenste Hormonpräparate oder rät in
Wiederholungsfällen meist zur Kastration. Oft entwickeln Hündinnen dann ganz
andere Charaktereigenschaften, werden dick, das Fell verliert an Glanz und
Kraft, auch Inkontinenz ist keine Seltenheit bei kastrierten Hündinnen und
bedarf einer lebenslangen Therapie.
Sehr
grosse Hilfestellung bieten sich dem Naturheilpraktiker auf dem Gebiet der Homöopathie
und der Bachblüten an. Oft reicht bereits die Verabreichung von 5 Kügelchen,
um sämtliche Anzeichen der Scheinträchtigkeit zu beseitigen. Zur Wahl des
richtigen, individuellen Heilmittels werden alle vorliegenden Auffälligkeiten
bis ins kleinste Detail
berücksichtigt. Manchmal ist es
notwendig eine bereits vorbeugende Behandlung zu tätigen, welche bei länger
bestehenden Problemfällen teilweise wiederholt werden muss. Die Chance auf eine
komplette Heilung steht jedoch sehr gross, dies ohne sehr grossen Aufwand und
ohne hinterlassen von Schäden.
Ebenso spektakulär und manchmal auch lebensrettend wirkt die Homöopathie als Geburtsvorbereitung und Geburtshilfe. So stellt sich z.B. jeder Züchter die altbekannte Frage: Ist die Geburt zu Ende und die Hündin nun auch wirklich leer??
Wer
die dynamischen Kräfte der Homöopathie auf diesen Gebiet kennen gelernt hat,
kann sie nicht mehr missen, mehr dazu erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
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